Was macht die ILE Dreiländereck?
Im Zuge der Evaluierung des Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzepts wurden bei gemeinsamen Abstimmungsprozessen der Steuerungsgruppe sieben Handlungsfelder definiert. Im Rahmen dieser Handlungsfelder werden künftig – in systematischer Reihenfolge – unterschiedliche Projekte realisiert.
Die demographische Entwicklung, ein breites Aufgabenspektrum und knappe kommunale Budgets machen Kooperationen der Verwaltungen unerlässlich. Durch die Zusammenarbeit der Gemeinden, können kommunale Dienstleistungen noch effektiver und kostengünstiger umgesetzt werden. Erste Erfolge, bei der Allianz Dreiländereck, waren bei der Zusammenlegung der Standesämter zu sehen. Die Verwaltungen der kleineren Gemeinden wurden dadurch in Ihrem Arbeitsaufwand entlastet. Die ILE Dreiländereck arbeitet darauf hin die Zusammenarbeit der vier bayerischen Kommunen zu intensivieren, möchte künftig aber auch mit den Nachbarn in Sachsen und Böhmen noch enger kooperieren.
Der Umgang mit Land ist nicht nur in urbanen Orten ein Kernthema, sondern beschäftigt auch den peripheren Raum. In der Landnutzung muss dabei von den Kommunen der Spagat zwischen landwirtschaftlich genutzten Flächen, Bau- und Wohnland, Grünanlagen und vielen weiteren Nutzungsmöglichkeiten geschafft werden. Ein Kernwegenetz, welches für eine zukunftsorientierte Landwirtschaft unabdingbar ist, konnte für die einzelnen Gemeinden der kommunalen Allianz Dreiländereck bereits umgesetzt werden.
Mobilität ist insbesondere im ländlichen Raum ein ganz zentrales Themen- und auch Handlungsfeld. Durch mobile Angebote kann die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger auf dem Land enorm gesteigert werden. Qualitative Verbesserungen, wie etwa im ÖPNV oder dem Rad- und Wanderwegenetz, können nur erreicht werden, wenn über die Gemeinde- und auch Landkreisgrenzen hinweg gedacht wird.
Die besondere Lage der Gemeindeallianz im Dreiländereck Bayern, Sachsen, Böhmen birgt sowohl im sozialen als auch im kulturellen Bereich Herausforderungen. Nichtsdestotrotz kann durch eine rege Vernetzung und gemeinsame Veranstaltungen, ein breites Spektrum an Möglichkeiten genutzt werden und positive Erfahrungen gesammelt werden. Durch eine bilaterale Kommunikation auf möglichst vielen Ebenen und einem interkommunalen Austausch wächst das gegenseitige Verständnis für kulturelle Unterschiede. Die ehrenamtliche Arbeit in den Gemeinden soll gestärkt und unterstützt sowie intensiviert werden.
Das Dreiländereck verfügt über ein großes naturräumliches und kulturelles Potential. Allerdings haben die Randlage in Bayern und die industrielle Tradition der Region dazu geführt, dass der Tourismus eine untergeordnete Rolle spielt. Schwerpunkte der Entwicklungsstrategie sind die Bewusstseinsbildung der regionalen Bevölkerung, die Qualitätsverbesserung der vorhandenen Angebote sowie die Schaffung weiterer Attraktionen.
Die städtebauliche Strategie der Innenentwicklung hat das Ziel, den zukünftigen Flächenbedarf möglichst weitgehend durch die Nutzung von innerörtlichen, bereits erschlossenen Flächen zu decken. Neue Flächen im Außenbereich sollen geschont werden. Im Stadtinneren sollen lebendige Ortskerne sowie nutzungsgemischte Wohn- und Versorgungsstandorte entstehen, um die Gemeinden als lebenswerten Raum weiterzuentwickeln.
Projekte, wie die Förderung von Existenzgründungen, der Aufbau von Kleingewerbe-Netzwerken und die Erstellung von Energienutzungsplänen sollen in diesem Bereich angestoßen werden. Das Potential im Bereich der regionalen Händler und Gastronomen ist im Allianzgebiet bereits vorhanden und soll weiter forciert werden. Denkbar ist auch ein interkommunales Gewerbeflächenmanagement oder die Erstellung einer interkommunalen Immobiliengesellschaft.